M ein Testsystem
bestand
aus
dem
mir gut bekannten und heiß geliebten
Sooloos Media Core 200 und einem
Satz M6. Damit hatte ich bereits ein
komplettes Musiksystem, das die M u-
sik in digitaler Form bis kurz vor der
Lautsprechermembran
behält.
Das
Media Core 200 hatte ich zwar schon
vor ein paar M onaten getestet, doch
benötigte ich zwingend für den Test
der M6 ein Sooloos-System als Quelle,
denn das ist die einzige Schnittstelle,
die sie verstehen. Als große Einschrän-
kung betrachte ich das nicht, denn die
Auswahl an kompatiblen Zuspielern
von Meridian ist groß. M it einem klei-
nen Media Core als Quellgerät ist man
für recht überschaubares Geld dabei
und bekommt einen Musikserver, der
sich gewaschen hat.
Doch zu den Lautsprechern. Zunächst
wird der High-Ender beim Anblick
der M 6 etwas verdutzt dreinschauen,
vermutet man hinter den schlanken
Skulpturen
doch
eher
etwas
rund-
strahlendes und vor allem etwas, das
man eher ins Foyer stellt, während im
Hörraum oder Wohnzimmer die ei-
gentliche Anlage thront. Doch Ach-
tung, in diesen feinen Gehäusen sitzen
hochwertige Chassis, die man so ähn-
lich auch aus den anderen Serien des
Herstellers kennt. Unterschätzen Sie
diese Lautsprecher bloß nicht! Jetzt er-
zähle ich Ihnen mal ein wenig über die
eingesetzte Technik und dann werden
Sie schon sehen, was für ein Knaller-
Teil das ist.
Zunächst
sollte
klar sein, dass
die
M 6 ein volldigitales Lautsprechersy-
stem ist, das sein Eingangssignal aus-
schließlich über die proprietäre M eridi-
an-Schnittstelle namens SpeakerLink
bezieht. Ganz trocken formuliert, ist
die
M 6
ein
Zweiwege-Bassreflex-
system mit einem 14-Zentimeter-Tief-
töner und einem Breitbänder für den
Mittelhochtonteil. Deren Arbeitsum-
gebung ist zugegebener-
maßen
ungewöhnlich
im Design, doch ist das
als
Mischung
aus
ge-
stalterischen
und
aku-
stisch höchst sinnvollen
Elementen zu verstehen.
Die
Engländer kennen
ihr Besteck und wissen
ganz
genau,
wie
man
per Prozessor Herr über
fast alle Lagen wird und
dem werten Kunden ein
Produkt
liefert,
das
klanglich so gut ist, dass
es den Aufdruck „Meri-
dian“ verdient.
Das Kunststoff-Gehäuse
ist schon mal eine Sache
für
sich.
Das
spezielle
Granulat,
das
verwen-
Per Speakerlink müssen die M6
angeschlossen werden, analoge
und digitale Ausgänge gibt's
natürlich auch
Gehörtes:
- Johnny Winter
Second Winter
(FLAC, 44,1 kHz, 16 Bit)
- Hoff Ensemble
Quiet Winter Nights
(AIFF, 192 kHz, 24 Bit)
- Tracy Chapman
Tracy Chapman
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Roachford
Permanent Shade Of Blue
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Peter Gabriel
Red Rain
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Michael Formanek
Small Places
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Various Artists
Manger, Musik wie von
einem anderen Stern
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Beth Hart & Joe Bonamassa
Dont Explain
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
det wurde, sorgt für eine gesunde M i-
schung aus Stabilität und Dämpfung,
außerdem sorgt die Formgebung da-
für, dass trotz dünner Wände alles fest,
stabil und resonanzarm bleibt und so-
mit gute Voraussetzungen für die ver-
bauten Chassis geschaffen wurden. Die
Komplexität des Gehäuses mit allen
Versteifungen und der speziellen Form
ist riesig, so etwas kann man nur per
Gussverfahren erreichen.
Dank Prozessor und über die Jahre
gereifter
Class-D-Verstärkertechnik
hat Meridian die Lautsprecher sowie
deren direkte
akustische Umgebung
so im Griff, dass sie aus dem kleinen
Volumen
akustische
Eigenschaften
herausholen, die man auf passivem
Weg unmöglich erreichen kann. Ak-
tivelektronik, DSP und D/A-Wandler
sitzen im Fuß, darüber sitzt der nach
unten feuernde Woofer.
Das von
Meridian seit Jahren erfolgreich ein-
gesetzte Apodizing-Upsampling, das
bereits
aufnahmeseitig
entstandene
Fehler wirksam
unterdrückt,
ist
in
die Lautsprecher eingebaut und lie-
fert der nachgeschalteten Elektronik
ein zeitrichtiges, reines Signal für die
11